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Donnerstag, 23. April 2020

Um den Wiltschberg durch den Sandstein der Daubaer Schweiz




























Die heutige Wanderung habe ich September letzten Jahres unternommen. Die Tour führt uns durch die Sandsteinlandschaften der nördlichen Daubaer Schweiz um den Wiltschberg (Vlhošť). Wir starten im kleinen Weiler Lauben (Loubí). Entlang von Umgebindehäusern und riesigen, steinernen Gehöften führt uns der Weg bald auf offene Felder an den Fuße des Wiltschberges, von wo aus sich einige schöne Aussichten in die Hügellandschaft der Daubaer Schweiz (Dubské Švýcarsko) bieten. Der Wiltschberg ist mit immerhin 614m NN die höchste Erhebung der Daubaer Schweiz und den Kennern Nordböhmens als breiter Nachbar des Ronberges (Ronov) im Panorama bekannt. Wir umrunden den Phonolitgipfel auf markiertem Weg, da der gesamte Berg unter Naturschutz gestellt ist. Vorrangig schützenswert sind die imposanten Terrassen aus Quadersandstein an der Ost- und Südflanke des Wiltschberges. Um darauf einen schönen Blick erhaschen zu können, besteigen wir den nahen Ziebernberg (Stříbrný vrch). Anschließend wandern wir durch das Sandsteinmassiv von Kosteletz (Kostelec). Neben der typischen Wabenverwitterung im Sandstein finden wir am Tausendstückstein (Tisícový kámen) auch eine beeindruckende, überhängende Felswand, die in den vergangenen Jahrhunderten den Bewohnern der umliegenden Dörfer als Versteck in Kriegszeiten und nun Trampern und Boofern als Lager dient. Von hier geht es weiter über das geschützte Sandsteinriff der Martinswand (Martinské stěny) und den alten Gansweg (Stará Husí cesta). Wir erreichen bald Nieder Hirschmantel (Dolní Heřmánky). Von hier aus ist es nicht mehr weit zurück nach Lauben.

Beim digitalen Schmökern ist mir zum ersten Mal die Bezeichnung "Roverské skály" untergekommen. Man findet dazu auch einen tschechischen Wikipediaartikel. Als geomorphologischer Begriff ist mir "Roverské skály" allerdings unbekannt. Anscheinend wird damit das Gebiet zwischen Bleiswedel (Blíževedly) und Dauba (Dubá), also im wesentlichen das Sandsteinmassiv von Kosteletz und der Wiltschberg beschrieben. Eine normalerweise, vorhandene deutsche Entsprechung konnte ich nicht finden, auch der Ursprung des tschechischen Begriffs scheint mir fragwürdig. Ich würde vermuten, dass es vom englischen "rover" (Wanderer, Vagabund) abgeleitet ist. Immerhin gibt es in dem Gebiet zahlreiche Biwakplätze, Boofen und Camps und eine alte Trampkultur. Hat schon jemand davon gehört?


Haus in Lauben 

Steinerne Gehöfte im oberen Teil des Dorfes 

Die Idylle der Daubaer Schweiz 



Sieht nett aus, hier sollte man einmal nächtigen 

Schüchtern schaut der Bösig (Bezděz) hervor 

Auch am Wiltschberg ist der Holzeinschlag aufgrund der Borkenkäferkalamität allgegenwärtig  

Blick über Sterndorf (Hvězda) zum Geltschberg (Sedlo)

Aussicht von den Felsterrassen am Wiltschberg 

Alaunverwitterung 



Der Wiltsch vom Ziebernberg 





Blick zum kleinen Ronberg 





Camp in einem der vielen Gründe 





Der Felsüberhang Krápnik am Tausendstückstein 

Auf den Martinswänden 





Bildnis des hl. Christophorus 


Wieder der Bösig. Und Altperstein (Starý Berštejn) ...


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