Da es in Zittau am Morgen recht trübe war, hatte ich schon die Schlechtwettervariante ins Auge gefasst. Doch am Grenzübergang Jonsdorf - Krompach riss plötzlich der Himmel auf und es stellte sich heraus, dass der Wolkenbehang nur auf der Nordseite des Gebirges festsaß und in Böhmen strahlender Sonnenschein war. Also konnte ich doch die ursprünglich geplante Tour in Angriff nehmen. Es sollte heute mal von Süden her auf den Kleis (Klíč) gehen.
Los geht es am Sattel zwischen Urteilsberg (Ortel) und Wachberg (Strážný). Wir folgen dem gelben Weg in Richtung Nordwest und gelangen über herrliche Wiesen zu einer größeren Wanderwegkreuzung, wo wir nach links auf den blauen Weg abbiegen. Bevor der Weg steil ins Tal abfällt, gehen wir rechts auf einem kleinen Trampelpfad weiter, der uns über herrliche Sandsteinriffe entlang der Abbruchkante, zum tiefer liegenden Tal der Einsamkeit (Údolí samoty), führt. Der Weg stellt die alte Herrschaftsgrenze zwischen Bürgstein (Sloup) und Reichstadt (Zákupy) dar, weshalb hier noch alte Grenzsteine mit der Jahreszahl 1729 und den Buchstaben "B" und "R" zu finden sind. Wir genießen von hier bezaubernde Ausblicke zum Kleis und in die Gegend um Haida (Nový Bor).
Der Trampelpfad führt wieder auf den ausgefahrenen Waldweg. Wir durchlaufen das Tal der Einsamkeit und gehen dann im Zickzack über verlassene Wege in Richtung Kleis. Am alten Bahndamm der einstigen k.k. priv. Böhmischen Nordbahn queren wir eine Kuhweide. Die Rindviecher sind dem Wanderer im Allgemeinen wohlgesonnen, sofern man ein wenig Abstand hält und ruhig ist. Hinter den Wiesen sehen wir den spitzen Phonolitkegel des Kleis. Im Laufe des Vormittags haben sich mächtige Gewitterzellen über Nordböhmen gebildet, die den Himmel nun wunderbar violett färben. Entsprechend schweißtreibend ist auch der anschließende Aufstieg auf den Gipfel. Belohnt wird man heute nich mit überragenden Fernsichten, dafür aber mit interessanten Wolkenformationen, die es zu bestaunen gibt.
Wir verlassen den Kleis alsbald durch die wärmeliebenden Eichenbestände an der Süd- und Westseite und die eiszeitlichen Blockhalden. Der Gämsenbrunnen (Kamzičí studánka) am Fuße der Klingsteinhalden bietet eine gute Rastmöglichkeit und dem Wanderer die Chance sich am Rinnsal der kleinen Quelle zu erfrischen. Den Rückweg wählen wir über die wohlbekannten Rabensteine (Havraní skály) und Rodowitz (Radvanec).
Ausblick über weite Wiesen zum Kleis |
Der Wachberg |
Aussicht vom Felsriff in Richtung Haida |
Sandsteinbänke über dem Tal der Einsamkeit |
Am alten Grenzweg |
Panoramawege |
Immer wieder schaut der Kleis herüber. |
Alte Bäume säumen den Pfad. |
Herrschaft Bürgstein (Sloup) 1729 |
Im Maisommer |
Schöne Wiesenlandschaften bei Röhrsdorf (Svor) |
Gewitterstimmung überm Kleis |
Der nahe Hochwald (Hvozd) ist kaum zu erahnen. |
Blick in die Bürgstein-Schwoikaer Schweiz (Skály u Sloupu a Svojkova): Wachberg, Eibenberg (Tisový vrch) und Slabitschken (Slavíček) |
Am Fuße des Kleis bei Röhrsdorf |
Aussicht vom Gipfel in Richtung Tannenberg (Jedlová) |
Gewitterwolken am Horizont |
Auf der Nordseite des Gebirges sitzt ein Wolkenband. |
Blick in Richtung Kaltenberg (Studenec) |
Nach Süden geschaut: der buckelige Urteilsberg und die Berge der Bürgstein-Schwoikaer Schweiz |
Schwalbenschwanz |
Schattenmandala |
Die Klingsteinhalden am Hang des Kleis |
Werk des Borkenkäfers |
Der Kleis von den Rabensteinen |
Über gelbe Rapsfelder schaut man nach Bürgstein (Sloup) mit dem Turm auf dem Wachstein (Na Stráži). |
Felsinschriften |
Pittoreske Sandsteinformationen |
Auf dem Rückweg: auf dem Kamm dort drüben ging es am Morgen entlang. |
Kreuz bei Rodowitz |
Kreuzigungsrelief bei Rodowitz |
Landschaft bei Rodowitz |
Der Urteilsberg grüßt zum Abschied. |
Wow ich finde die Umgebung hat etwas ganz eigenes... Sieht direkt anders aus als die Wälder in meiner Nähe und gleichzeitig erinnern mich die tollen Bilder an einen Urlaub in den Dolomiten wenn man nicht auf so vielen Höhenmetern unterwegs war
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