Oberlausitz und Nordböhmen: Über den Himpelberg zu den Orchideenwiesen bei Kreibitz

Die Tour verbindet die Einsamkeit der Wälder des westlichen Lausitzer Gebirges (Lužické hory) mit der Schönheit der Wiesenlandschaften um Kreibitz (Chřibská).
Vom Marktplatz in Kreibitz führt uns der Weg nach Süden bergan über weite Wiesen. Mit Erreichen des Waldrandes tauchen wir ein in die Waldeinsamkeit der Berge um die Kreuzbuche (Křížový Buk). Schon bald gelangen wir auf den Gipfel des Himpelbergs (Chřibský vrch). Der Gipfel ist von einem hohen Buchenwald bedeckt. Von den schroffen Phonolitklippen bieten sich schöne Aussichten zu den umliegenden Bergen, besonders hervorzuheben sind dabei der Kaltenberg (Studenec) und der Rosenberg (Růžovský vrch) in der Böhmischen Schweiz (České Švýcarsko). Wie an vielen anderen Bergen im Lausitzer Gebirge, erstrecken sich auch an den Hängen des Himpelberges eiszeitliche Blockhalden.
Anschließend wandern wir weiter über die Wegkreuzung an der Kreuzbuche zum Naturreservat "Líska". Hier stehen große Bestände des bedrohten Ausdauernden Silberblattes, auch als Mondviole bekannt, unter Schutz. Zur Blüte sind wir allerdings schon ein paar Tage zu spät. Über verlassene Wege steigen wir wieder nach Kreibitz hinab. Hier sei eine Rast im Gasthaus "Na Stodolci" empfohlen.
Auf der nördlichen Seite des Ortes finden sich zwei botanisch interessante Lokalitäten. Am Fuße des Irigtberges (Spravedlnost) finden wir bei der Einschicht Fuchsbleiche (Liščí Bělidlo) das Naturreservat Marschners Wiese (Marschnerova louka). Auf dem feuchten Torfboden finden wir viele seltene Arten wie breitblättriges Knabenkraut, Sumpfbaldrian, Fieberklee oder breitblättriges Wollgras. Die Wiese wurde nach dem hiesigen Naturkundler Hans Marschner benannt, der sich um die Erforschung der Flora des Schluckenauer Zipfels (Šluknovský výběžek) und Lausitzer Gebirges verdiente gemacht hat. Ein weiteres geschütztes Areal dieser Art liegt direkt in Kreibitz und ist als Brodský-Wiese (Louka u Brodských) bekannt.