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Sonntag, 6. August 2017

Durch die Schwoikaer Schweiz ins Rollhügelland bei Wellnitz



























Es ist Ferienzeit in Tschechien und die Naherholungsgebiete sind überfüllt mit Urlaubern. Unterwegs nach Bürgstein (Sloup) stehen schon am frühen Morgen Autoschlangen an den Straßenrändern am Brettteich (Radvanecký rybník). An solchen Tagen ist es besser die Touristenziele zu meiden. Wir begeben uns deshalb heute auf wenig begangene Pfade am Rande der Schwoikaer Schweiz (Svojkovské skály). Vom Ortsausgang Bürgstein laufen wir zunächst nach Schwoika (Svojkov). Im Betgraben (Modlivý důl) ist es noch angenehm kühl, hier könnte man den Tag verweilen. Vom Eingang des Tales führt seit neustem ein Kreuzweg mit hölzernen Tafeln zur Grabkapelle. Neben der wunderschön gestalteten Felsenkapelle sind es vor allem die Felsen selbst, die ringsherum durch ihre Farbenpracht begeistern. Die Mischung aus Eisenoxiden im Sandstein und abgelagertem Schwefel bringt eine ungewohnt bunte Vielfalt in die Wände. Wir setzen unseren Weg nun üben den Eibenberg (Tisový vrch) nach Sohr (Záhořín) fort. Die Wege sind hier wenig begangen und deshalb schon stark verwachsen. Beim Austritt aus dem Wald öffnet sich vor uns die Landschaft des Rollhügellandes (Ralská pahorkatina). Idyllisch liegen die Häuser von Sohr verstreut am Berghang. Durch herrlich einsame Kiefernwälder führt uns der Weg nun weiter in Richtung Wellnitz (Velenice). Immer wieder lassen Schneißen im Wald schöne Ausblicke auf die Berge des Lausitzer Gebirges (Lužické hory) zu.
Bald sind wir in Wellnitz. Romantisch liegt das Dörfchen zwischen dem Laufberg (Brnišťský vrch) und den Sandsteinbänken die der Zwittebach (Svitávka) freigelegt hat. Überall finden wir schmucke Holzhäuschen und gut gepflegte Gärten. Bekannt ist Wellnitz aber vor allem für das heilige Grab (Boží hrob) an der Straße in Richtung Brins (Brniště). Leider wurde die Kapelle zu kommunistischen Zeiten stark zerstört und ist heute in einem desolaten Zustand. Entlang der Mäander des Zwittebaches verlassen wir Wellnitz und wandern ins nahe Örtchen Zwitte (Svitava). Wir haben Glück und die Türen der Kapelle Mariä Himmelfahrt stehen offen. Von außen eher unscheinbar ist der kleine Gebetsraum mit Altar und Empore durchaus eindrucksvoll. Hinter der Kapelle führt unser Pfad leicht bergan über weite Wiesen. Je höher wir steigen, desto weiter wird der Blick. Kleis (Klíč), Urteilsberg (Ortel), Jeschken (Ještěd), Roll (Ralsko) und Bösig (Bezděz) reihen sich um uns herum. Schwermütig müssen wir diese schöne Aussicht hinter uns lassen, wenn wir am Schieferberg (Šišák) wieder in die Wälder eintauchen und zurück nach Bürgstein wandern.

Jesus wird zum Tode verurteilt
Jesus begegnet seiner Mutter


Lichtspiele im Betgraben

Jesus wird ans Kreuz genagelt

Eisendurchsetzter Sandstein

Jesus' Leichnam wird in das Grab gelegt

Die Kapelle im Betgraben



Rosenkranz 

Innenraum der Grabeskapelle 


Farbspiele im Sandstein




Ausstieg aus dem Betgraben




Einsiedlerhöhle oberhalb des Betgrabens

Aussicht vom Westhang des Eibenberges

Urteilsberg, Hochwald (Hvozd), Limberg (Jezevčí vrch), Falkenberg (Sokol)

Basaltfelsen am Westhang des Eibenberges

Blick in die Landschaft bei Sohr

Der Roll grüßt in der Ferne

Laufberg, Jeschken, Tölzberg (Tlustec)



Bauernhaus in Sohr

Landschaft bei Sohr mit dem Eibenberg


Verwachsene Kapelle 


Zwischen den Bäumen geht der Blick zu Schieferberg und Kleis

Am Horizont der Urteilsberg, die Lausche (Luž) und der Grünberg (Zelený vrch)

Auf dem Sandsteinplateau oberhalb von Wellnitz

Krumme Kiefern und der Laufberg


Typisch böhmischer Gartenzaun

Haus in Wellnitz



Kreative Briefkastengestaltung

Eintritt für Kommunisten verboten!

Kreuzigungsrelief in Wellnitz




Heiliges Grab bei Wellnitz




Umgebindehaus in Wellnitz


Der heilige Nepomuk wacht über die vorbeiziehenden Wanderer



In Zwitte

Der Zwittebach schlängelt sich durch das Rollhügelland, im Hintergrund der Urteilsberg

Kapelle Mariä Himmelfahrt in Zwitte






Der Urteilsberg von Süden



Die Kuppe des Kleis ragt über den Wiesen hervor.


Blick zurück ins Rollhügelland


Aussicht zum Kleis


Von Süden zeigt sich der Kleis ungewohnt unkegelig.

In der Felsenwelt der Bürgstein-Schwoikaer Schweiz

Blick von der Maximilians-Aussicht ins Lausitzer Gebirge

Der Einsiedlerstein (Hrad Sloup)

Aussicht hinunter nach Bürgstein und zum Kleis

Kirche und Schloss in Bürgstein



2 Kommentare:

  1. Das mit den Tassen sieht man öfters im Böhmischen.

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  2. Ganz hervorragend!! Vielen Dank! Die Heimat meiner Großeltern, Bürgstein. Ich werde mich in Zukunft auch öfters dort umsehen - ein tolle Landschaft.
    Beste Grüße, Robert Walter.

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