Von Hinterhermsdorf nach Dittersbach (Jetřichovice)
Für den zweiten Tag hatten wir uns viel vorgenommen. Ein früher Start war somit ratsam. Nicht nur wegen der vor uns liegenden Wegstrecke, sondern auch um die morgendliche Kühle noch ausnutzen zu können. Kurz nach halb neun schulterten wir also unsere Rucksäcke und schlugen den Weg gen Süden - in Richtung der Böhmischen Schweiz - ein.
Zunächst führte der Weg auf angenehmen Wald- und Forstwegen dahin, immer von einem kühlen Lüftchen begleitet, welches die gefühlte Temperatur angenehm absenkte. Bereits nach kurzer Zeit erreichten wir den Königsplatz. Einer der schönsten Aussichtspunkte im gesamten Elbsandsteingebirge. Von dort aus konnten wir bereits unser Tagesziel, das Bieletal und auch unser Tourenziel, das Zittauer Gebirge, ausmachen.
Um die Grenze im Nationalpark zu überqueren gibt es nur wenige Möglichkeiten. So führte der Weg ersteinmal wieder talwärts zur Kirnitzsch (Křinice), wo wir in einer wunderschönen Aue die kleine Holzbrücke ins Böhmische überschritten. Zwar hätten wir an dieser Stelle den direkten Weg nach Dittersbach (Jetřichovice) einschlagen können, doch wäre uns somit das Prebischtor (Pravčická brána) entgangen, welches wir unbedingt besuchen wollten. Pünktlich zur Mittagszeit, nach drei weiteren Auf- und einigen Abstiegen, erreichten wir den Faltenhorst (Sokolí hnízdo) am Prebischtor. Hier war so einiges los. Und die Vorstellung wie überfüllt es dort am Wochenende sein muss lies uns ungläubig schlucken.
Doch schon einige hundert Meter entfernt wird der Weg wieder freier. Bereits nach kurzer Zeit zogen wir uns wieder in den Wald zurück - außerdem hatten wir noch die zweite Hälfte der Wegstrecke vor uns. Über Stimmersdorf (Mezna) und Rainwiese (Mezní Louka) wanderten wir nach Hohenleipa (Vysoká Lípa). Nocheinmal ging es steil bergab. Eine lange Treppe führte uns direkt an die Grundmühle (Dolský Mlýn) in die Schlucht der Kamnitz (Kamenice). Dankbar über die Kühle des Grundes hielten wir unsere Füße für eine Weile ins kühle Nass. Nach dieser kurzen Erfrischung kamen uns dann die letzten Kilometer des Tages etwas erträglicher vor. Auch die Gesichter erhellten sich zusehends, als die Unterkunft in Dittersbach endlich in Sicht kam. In der Gaststätte und Pension "Švýcarský Dvůr" (Schweizerhaus) bezogen wir zufrieden unser Nachtlager und genossen unser redlich verdientes Abendessen - natürlich mit Böhmischen Knödeln!
Das Resümee des zweiten Tages:
Distanz: 37 km - Höhenmeter: 840 m - Temperatur: 31 °C
>> mittlerweile können wir gemeinsam zwei Blasen zählen <<
Gesamt nach zwei Tagen:
Distanz: 65 km - Höhenmeter: 1590 m - Temperatur: 31,5 °C
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