Von Bad Schandau nach Hinterhermsdorf
Eine mehrtägige Wanderung will gut geplant sein. Ohne Zelt ist die Nacht zwar komfortabler, jedoch ist man auch weniger flexibel hinsichtlich kurzfristiger Routenänderungen oder überraschender Wetterkapriolen. So ließen wir nach reiflicher Überlegung doch die tragbare Unterkunft auf dem Dachboden und beschlossen die täglichen Kilometer (und vor allem Höhenmeter) ohne diese zu bewältigen. Welch eine kluge Entscheidung. Immerhin wäre es an vielen Wegstellen äußerst unbequem und umständlich geworden, hätten wir so viel sperriges Gepäck geschultert. Vier Tage und etwa 115 km spürt man am Ende nämlich nicht nur in den Füßen, sondern auch in den Schultern.
Für die geplante Tour verlassen wir zunächst die Oberlausitz und fahren bereits früh am Morgen mit dem Zug in Richtung Elbtal und Sächsische Schweiz. (Ein Sachsenticket bringt dabei weiter als gedacht, da es für einen großen Teil der öffentlichen Verkehrsmittel einsetzbar ist.) Der Bus bringt uns zur Schrammsteinbaude, wo wir noch frisch und unverbraucht in die erste Etappe starten. Es beginnt unumgänglich mit einem Aufstieg durch den Lattengrund. Somit sind wir gleich auf den weiteren Verlauf der Tour eingestimmt. Auf der Anhöhe angekommen führt der Weg relativ eben dahin. Wir machen einen Abstecher über die Schrammsteinaussicht und kraxeln die Leitern des Wildjägersteigs hinauf. An das viele Gepäck auf dem Rücken muss man sich dabei erst gewöhnen. Oben angekommen genießen wir die gute Fernsicht und können bereits unser Tagesziel Hinterhermsdorf - entdecken.
Weiter führt unser Weg in den Kleinen Dom. Im Schatten der Felsen machen wir Mittagsrast. Die Sonne brennt schon recht stark, weswegen wir für jedes kühle Lüftchen dankbar sind. Nach erneutem Aufstieg schlagen wir den Weg nach Norden ein und umwandern die Affensteine. Vom Weg aus sind überall Stimmen zu hören. Sie gehören den zahlreichen Kletterern, die sich ihre Wege an den vielen Felsen suchen. In fast jeder Wand lässt sich ein behelmter Sportler entdecken. Kein Wunder - bei dem Wetter! Bevor wir wieder absteigen müssen auch wir unsere Hände mit nutzen, um auf allen Vieren ein Steintor zu durchqueren. Dahinter führt der Weg wieder talwärts, wo wir anschließend am Fuße der Felsen in Richtung Osten wandern. In der Kühle des Waldes gestaltet sich auch dieser heiße Nachmittag erträglich. Vorbei am Großen Winterberg und dem Hinteren Raubschloss erreichen wir dann das Zeughaus im Zschand. Hier legen wir eine weitere Rast ein und stärken uns nochmals.
Das letzte Wegstück des Tages führt zunächst hinunter ins Kirnitzschtal, wo wir unsere Füße ins kühle Nass tauchen, bevor wir den letzten Anstieg nehmen und nach Hinterhermsdorf stapfen. In der Pension "Zur Hoffnung" beziehen wir müde und zufrieden unser Quartier. Kurz bevor uns die Augen zufallen, lassen wir uns aber noch ein kleines und sehr feines Abendessen in der Gaststätte des Hauses schmecken. Dazu gibt es ein Schmilkaer Bier. Ein wahrer Glücksgriff.
Das Resümee des ersten Tages:
Distanz: 28 km - Höhenmeter: 750 m - Temperatur: 32 °C
>> auch die erste Blase ist schon spürbar <<
|
6:29 am Bahnhof Zittau |
|
10:02 am Einstieg zum Lattengrund bei der Schrammsteinbaude |
|
Erster Blick zum Falkenstein |
|
Felswände der Torsteinkette |
|
Felsstruktur |
|
Blick nach Westen von der Schrammsteinaussicht |
|
Nördlicher Teil der Torsteinkette von der Schrammsteinaussicht |
|
Torsteinkette und Falkenstein |
|
Blick auf die linkselbische Seite mit Gohrisch, Papststein, Pfaffenstein, Königstein und Lilienstein |
|
Blick über Reinhardtsdorf zu Großem und Kleinem Zschirnstein, dahinter der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) |
|
Aussicht zu Affensteinen und Wildensteinen |
|
Im Kleinen Dom |
|
Im Kleinen Dom: Zwischen Torsteinkette und Falkenstein lugt der Lilienstein hervor |
|
Eines der vielen "Kleinen Prebischtore" |
|
In den Affensteinen |
|
Blick aus den Affensteinen in Richtung Mittelndorf |
|
Kletterer in den Affensteinen |
|
Blick aus den Affensteinen nach Lichtenhain |
|
Dem güldenen Licht folgend musste durch diese Felswand gekrochen werden |
|
Am Zeughaus |
|
Umgebindehaus neben dem Zeughaus, wie so oft die Fenster ohne Stege! |
|
Der Teichstein über dem Zeughaus |
|
Am Ziel |
|
Das Quartier für die Nacht: Gasthof zur Hoffnung. Empfehlenswert! |
|
Hier gibt es auch leckeres Bier aus der Braumanufaktur Schmilka. Auch empfehlenswert! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen