Das wohl einsamste Dorf im Isergebirge (Jizerské hory) ist Klein Iser (Jizerka) an den Ufern des gleichnamigen Baches. Es liegt in Mitten der Iserwiese nahe an der polnischen Grenze und der Brücke über die Iser nach Karlstal (Orle). Der Ort der heute nur noch 3 feste Einwohner hat, lebt nur vom Tourismus. Die Iserwiese auf der der Ort steht, wurde schon recht früh durch Edelsteinfunde bekannt. Wertvolles Gestein wie Saphir oder das nach dem Fundort benannte "Iserin" waren heiß begehrt, weshalb die Besitzer der Herrschaft Friedland das Recht auf alle gefundenen Steine beanspruchten. So siedelten sich hier einige Edelsteinsucher an. Später entstanden hier aber auch eine Glashütte und ein Sägewerk, denn in den vorigen Jahrhunderten war das Dorf noch vom dichten Fichtenwald umgeben. Die Dominante des Ortes ist der Vulkankegel des Buchberges (Bukovec) im Süden des Ortes. Wer heute nach Klein Iser kommt macht seine Reise nicht wegen der erhofften Edelsteine, die sind längst verschwunden, sondern weil das Isergebirge im Sommer und Winter hervorragende Erholungsmöglichkeiten bietet. Manchem ehemaligen DDR-Bürger dürfte der Ort wohl besonders durch Gustav Ginzel und das Misthaus (Hnojový dům) bekannt sein. Der Globetrotter nahm in seiner Hütte bis zu 100 Personen auf und erlangte so und mit seiner speziellen Art große Berühmtheit.
Das Misthaus ist heute leider verlassen, da Gustav Ginzel 2008 verstarb. Was weiterhin mit dem berühmten Haus passiert ist noch nicht geklärt. Am Wegweiser vor dem Haus sind alle möglichen Orte auf der Welt mit Kilometerzahl ausgezeichnet.
Gustav Ginzel war auch Sammler, was unsereins als Müll bezeichnen würde bewahrte er in seinem Haus auf. Alle möglichen Dinge die er von seinen Reisen mitbrachte und haufenweise Schilder mit klugen Sprüchen.
Wer ins Isergebirge reist sollte immer wetterfeste Kleidung mitnehmen, denn die Wetterumschwünge dauern hier nicht lange, wie man an meinen Bildern erkennen kann, die alle innerhalb von wenigen Stunden entstanden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen