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Sonntag, 24. November 2013

Auf dem Lindenauer Friedhof




























Die bunten Blätter sind von den Bäumen gefallen und es liegt noch kein Schnee. Es gibt wohl kaum eine trostlosere Zeit im Jahr als den November. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als es sich zu hause gemütlich zu machen und an die schönen Zeiten zurück zu denken. An den Sommer, als man durch die warmen Wiesen des Lausitzer Gebirges (Lužické hory) wanderte und weite Aussichten genoss. Dabei kommt man aber des öfteren auch an verlassenen Friedhöfen vorbei, wo man noch viele deutsche Namen liest und auch von tragischen Unglücken erfährt. Ein solcher Friedhof ist der in Lindenau (Lindava). Besonders schön und imposant ist hier das Grabmal der Familie Grohmann. Der aus Schönlinde (Krásná Lípa) stammende Carl Grohmann war Bürgermeister von Lindenau und machte sich um das Aufblühen des Dorfes verdient. Auch liest man von einem jungen Oberschüler, der in Reichenberg (Liberec) am Gymnasium lernte und über Silvester im Erzgebirge bei einem Lawinenunglück ums Leben kam.
Es ist eine eigenartige Stimmung die diese alten Friedhöfe ausstrahlen. Denn die Menschen die heute in den Dörfern leben haben keine Beziehung mehr zu denen die hier ihre ewige Ruhe haben. Sie sind sich fremd. Und so legt auch niemand mehr eine Blume auf das Grab derer, die einst dieses Stückchen Erde bewohnten und ihre Heimat nannten.




















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