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Samstag, 26. Januar 2013

An der Wache in Waltersdorf




























Der Grenzübergang an der alten Wache in Waltersdorf unterhalb der Lausche (Luž) ist Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen ins Nachbarland. Doch über dem Grenzpunkt liegt noch immer der Schatten der Geschichte und der bis heute andauernden Konflikte zwischen Deutschen und Tschechen. Auf tschechischer Seite erinnert ein Denkmal an die Verteidigung der Grenze und die Gefechte um die Wache im September 1938. Keine zehn Meter weiter steht auf deutscher Flur ein Gedenkstein, der an die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat im Jahre 1945 erinnert. Normalerweise würde jeder solche Denkmäler als einfache Erinnerungen an die Geschichte hinnehmen. Aber diese beiden zeigen ein anderes Bild. Sie zeigen das Deutsche und Tschechen nicht in der Lage waren ein gemeinsames Denkmal zu errichten. So entstand in Tschechien eines, was nur die Fehler der Deutschen hervorhebt und in Deutschland eines, was nur die Fehler der Tschechen zeigt. Der alte Schmerz lebt noch heute in den Herzen der beiden Völker weiter. Natürlich war die Besetzung des "Sudetenlandes" unrechtmäßig, ebenso wie der folgende Anschluss ganz Tschechiens, vom Krieg ganz zu schweigen. Doch während der größte Teil der Deutschen sich diese unverzeihlichen Fehler eingesteht und es uns dadurch bis heute an Nationalbewusstsein mangelt, so beharren viele Tschechen, besonders die ältere Generation, noch heute auf den Beneš-Dekreten, die aber ebenso unrechtmäßig waren wie das Vorgehen der Deutschen. Und das heute Miloš Zeman zum Präsidenten der Tschechischen Republik gewählt wurde, ein Linkspopulist der die Beneš-Dekrete verteidigt und nicht Karel Schwarzenberg, ein adeliger Österreicher der zu Recht diese Beschlüsse kritisiert, zeigt dass auch nach der Grenzöffnung und gegenseitigen Erklärungen der Reue noch viel Aufklärungsarbeit, auch im tschechischen Volk, zu leisten ist.
Wäre man nach dem Krieg anders vorgegangen oder hätte es ihn überhaupt nicht gegeben, so gäbe es heute wohl ein friedliches Zusammenleben von Deutschen und Tschechen vom Böhmerwald über das Erzgebirge und Nordböhmen bis ins Riesengebirge. Und die über Jahrhunderte zusammen gewachsenen Völker könnten von ihrer gemeinsamen Kultur profitieren und ständen als Symbol und Vorbild für Freundschaft und Versöhnung im vereinten Europa.
Wäre das nicht herrlich?






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