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Samstag, 15. August 2020

Auf den Spuren der alten Glasmacher zwischen Bürgstein und Wellnitz



Von Bürgstein (Sloup) wandern wir hinauf zur Samuelshöhle (Samuelova jeskyně). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebte hier der Einsiedler Samuel Görner. Obwohl der eigentlich gelernter Ziergärtner war, arbeitete er den Großteil seines Lebens als Glasmacher und Schleifer für Brillengläser und optische Linsen und führte damit die Handwerkstradition seiner Familie fort. Später siedelte er auf den Einsiedlerstein und auch den Langenauer Berg (Skalický vrch) um. Über den Sattel am Slabitschken (Slavíček) gehen wir auf den Eibenberg (Tisový vrch) und erhaschen von den Felsgruppen oberhalb von Schwoika (Svojkov) ein paar schöne Aussichten. Dann steigen wir hinab nach Sohr (Záhořín). Durch einsame Kiefernwälder gelangen wir bald ins Tal des Zwittebaches. Am Lauf der Zwitte (Svitávka) finden wir etliche Höhlen, die durch den Abbau des Sandes für die Spiegelschleifereien hier im Wellnitzer Tal (Velenické údolí) entstanden sind. Der Pfad entlang der alten Wasserkanäle war im Winter lange Zeit gesperrt, da hier ein großes Stück Felsen abgegangen ist. Nun ist er wieder begehbar und man hat die seltene Möglichkeit einmal unverwitterten Sandstein zu begutachten. Die kräftigen weißen und orangen Farbtöne begeistern und die schwarzen Felsen nebenan erinnern uns daran wie viele Dreck doch in der Luft ist. Weniger fossile Brennstoffe zu verfeuern heißt auch unsere schönen Sandsteinfelsen zu erhalten! 
Bald gelangen wir in den gemütlichen Weiler Zwitte (Svitava). Vorbei an blühenden Gärten und schmucken Umgebindehäusern steigen wir allmählich über die Felder zum Schieferberg (Šišák) hinauf. Der Bauer mäht gerade sein Feld und der Duft der Wildgräser begleitet uns ebenso wie die Störche, die die Gunst der Stunde nutzen und auf Beutezug gehen. Auf dem Weg zurück treffen wir abermals, wie auf der gesamten Wanderung, große Scharen von Schmetterlingen, die sich an den üppigen Blüten am Wegesrand erlaben. Es ist ein schöner Sommer. Die Wälder sind still, die Landschaften blühen und die Berge glänzen in der Sommersonne. 

Haus in Bürgstein 

Kirche von Bürgstein 


Die Samuelshöhle  


Aussicht über Bürgstein und zum Kleis (Klíč)


Links der Turm auf dem Wachstein (Na Stráži) und mittig der Einsiedlerstein 



Aufgang zur Aussicht 





Schachbrettfalter 

Dukatenfalter 

Ausblick von den Felsen über Schwoika 

Die Bösige (Bezděz) im blauen Dunst 



Am Eibenberg 

Landschaft bei Sohr 

Zwischen Laufberg (Brnišťský vrch) und Tölzberg (Tlustec) lugt der Jeschken (Ještěd) hervor 



Urteilsberg (Ortel), Hochwald (Hvozd) und Limberg (Jezevčí vrch)


Altes Gehöft in Sohr 



Die alten Höhlen im Tal des Zwittebaches, wo einst Sand zur Glasherstellung und -schleiferei gewonnen wurde

Sichtbare Abbauspuren 


Die Überreste des Felssturzes 


links: unverwitterter Sandstein 



Der Urteilsberg ändert sein Erscheinungsbild vom kegeligen Vulkan zum runden Buckel 

Kreuz am Friedhof von Zwitte 


Umgebindehaus und die kleine Kirche in Zwitte 




Von den Wiesen unterm Schieferberg schaut man weit ins Land 

Erneut präsentiert sich der Urteilsberg  

Blick nach Osten gen Jeschkenkamm 

Die Störche auf Futtersuche 

Blick zum Roll (Ralsko) 

Abebar vor den Bösigen 


Ein Scheckenfalter  


Schöne Gärten sind der Stolz der Häusler 

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