Oberlausitz und Nordböhmen: Kelch, Jungfrau, Dreiberg - Drei-Gipfel-Tour durchs Böhmische Mittelgebirge

Die kurze aber landschaftlich beeindruckende Tour lässt uns das Böhmische Mittelgebirge (České středohoří) von seiner schönsten Seite entdecken: blühende Feldraine, Streuobstwiesen, verschlafene Weiler und imposante Vulkanberge.

Die Wanderung beginnt im kleinen Ort Triebsch (Třebušín), unmittelbar am Fuße des Kelchberges (Kalich). Wie fast alle Berge im Böhmischen Mittelgebirge besteht auch der Kelchberg aus Eruptivgestein. Auf den Klingsteinhalden wachsen im Frühjahr Veilchen, Leberblümchen und Buschwindröschen. Auf den Gipfel führen mehrere markierte und ummarkierte Wege. Nach Südwesten ragt eine steilabfallende Felsklippe aus dem Gipfelplateau hervor, auf denen noch Reste der einstigen Kelchburg vorhanden sind. Während der Hussitenkriege war der Heerführer Jan Žižka hier von 1421 bis 1424 ansässig. 1437 wurde die Burg vom Lausitzer Sechsstädtebund geschliffen.

Den Kelchberg verlassen wir in Richtung Norden und gelangen schon nach kurzer Zeit auf die benachbarte Jungfrau (Panna). Hier stand im Mittelalter ebenfalls eine Burg. Die Wartenberger ließen diese als Gegengewicht zur hussitischen Festung auf dem Kelch anlegen und belagerten sich gegenseitig intensiv. Im Gegensatz zum Kelch besteht die Jungfrau allerdings aus Augit-Basalt.

Wir verlassen nun die Jungfrau und wandern über grüne Wiesen entlang herrlich blühender Hecken über die Dörfer Ritschen (Rýdeč) und Stankowitz (Staňkovice) zum Dreiberg (Trojhora). Der Basaltberg erlaubt die wohl schönste und umfassendste Aussicht unserer heutigen Drei-Gipfel-Tour. Zwar ist er kleiner als seine beiden nördlichen Nachbarn, aber sein schroffer Felsgipfel bietet ein beeindruckendes Panorama. Der Rückweg nach Triebsch ist nun nicht mehr weit.