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Sonntag, 29. Juli 2018

Einsame Täler, verschlafene Dörfer und bizarre Felsen - Wanderung durch die Daubaer Schweiz




























Ich starte wie so oft im kleinen Weiler Nedoweska (Nedvězi) südlich von Dauba (Dubá). Die Häusler liegen noch in ihren Betten und überall stehen die Fenster sperrangelweit offen, in der Hoffnung etwas kühle Luft in die aufgeheizten Räume zu bekommen. Doch bei Temperaturen die auch nachts nicht unter zwanzig Grad fallen, scheint das aussichtslos. Der gelbe Weg soll mich über Wosnalitz (Osinalice) nach Widim (Vidim) führen. Sobald ich in den Wald eintauche, grüßen links und rechts des Weges die typischen Sandsteinfelsen der Daubaer Schweiz (Dubské Skály) mit ihrer wabenartigen Verwitterung. Und noch etwas fällt auf. In den schattigen Felsentälern, wo man auch im Hochsommer sonst kühle Frische verspürt, ist es einfach nur eins: staubtrocken.
In Widim gehört natürlich ein kleiner Dorfrundgang dazu. Wir finden hier die typisch böhmischen Umgebebindehäuser mit Fugenverstrich und Pawlatsche. Eine Besonderheit ist ein Haus mit Umgebinde im Obergeschoss. Von Widim aus geht es weiter auf dem blauen Weg bis nach Gestrebitz (Jestřebice). Hinter dem Ort findet sich das Naturdenkmal der Gestrebitzer Deckel (Jestřebické pokličky). Ein ähnliches Felsgebilde, welches wesentlich bekannter ist, finden wir im Kokorschiner Tal (Kokořínský důl) unweit von hier. Die "Deckel" bilden sich durch die unterschiedlichen Festigkeiten des Gesteins. Während der obere eisenhaltige Teil schlecht verwittert, haben Wind und Wasser den weicheren Sandstein darunter bereits abgetragen und so diese "Steinernen Tische" geschaffen.  
Der Weg führt mich weiter bis nach Wolleschno (Olešno) und von dort aus immer entlang der gelben Markierung durch den zauberhaften Planeyer Grund (Planý důl). Der Schichtlinienweg führt stets unterhalb der bizarren Felsformationen durch das einsame Tal. Zwar nicht so hoch wie die Felsen am Gabrielensteig (Gabrielinina stezka) in der Böhmischen Schweiz (České Švýcarsko), aber nicht minder imposant ragen hier die Sandsteinformationen empor. Der Pfad aus dem Planeyer Grund führt uns bis nach Schedoweitz (Střezivojice). Von hier aus ist es nicht mehr weit zurück nach Nedoweska.

Nischenkapelle bei Nedoweska 

Marterl in Nedoweska 


Schönes Umgebindehaus in Nedoweska 

Spanisch anmutende Kapelle 



Höhlen im Sandstein 

Haus in der Waldeinsamkeit 

In Wosnalitz 

Haus in Wosnalitz 

Alter Glanz 

Dorfbild in Wosnalitz 



In Nieder Widim  


Eine Seltenheit: Umgebinde im Obergeschoss 









Unnatürliche Verwitterungsform 

Malerische Sandsteinfelsen 


Die Wabenstrukturen sind Ergebnis der Alaunverwitterung 


Bei Gestrebitz 

Giebel in Gestrebitz 


Die Gestrebitzer Deckel 


Blühende Wiesen 

Ortseingang Wolleschno 

Volksarchitektur in Wolleschno 




Unerwarteter Ausblick 


Herrlicher Wegweiser am Eingang zum Planeyer Grund 


Felsen im Planeyer Grund 
















Gewitterwolken türmen sich über dem Bösig (Bezděz)


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