Ein Grund warum ich das Lausitzer Gebirge (Lužické hory) so liebe ist, dass selbst im Sommer bei herrlichstem Wanderwetter man kaum Leuten begegnet. Und an grauen Wintertagen kann man sich somit sicher sein, dass man mutterseelenallein ist. Von der Wegkreuzung beim Johann (U Jana) laufe ich in Richtung Dürreberg (Suchý vrch), eine der wenig bekannten Phonolitkuppen des Lausitzer Gebirges. Von Süden her führen einige verlassene Waldwege in Richtung Gipfel. Etwas unterhalb des Weges bietet eine Schneise einen Ausblick in die Umgebung von Hoffnung (Naděje) und Mergthal (Mařenice). Es ist eine merkwürdige, schon beinahe bedrückende Stimmung die über der Landschaft liegt. Obwohl es noch früh am Tag ist, lässt die dichte Wolkendecke kaum Licht hindurch.
Bald darauf endet der Weg und ich stapfe durch verharschten Schnee zum Gipfel. Ungewöhnlich kommt mir sofort das Gipfelkreuz vor. Wieso hat der Dürreberg ein Kreuz, wenn auch nur klein und schief, auf seinem Gipfel, wo doch sonst nur die namhaftesten Berge eines besitzen. Ebenso komisch erscheinen die Gebetswimpel und kleinen bemalten Tücher die hier an den Bäumen hängen. Nicht lange bleibe ich auf dem Gipfel, denn es macht sich schon allmählich die Dämmerung bemerkbar und ich steige über das Geröllfeld am Nordhang wieder ab. Es ist ein seltsamer Ort, der Dürreberg.
Sampers Bildnis (Samperův obrázek) |
Ausblick am Hang des Dürreberges |
Das Gipfelkreuz |
Gebetswimpel |
Eigenartige Malereien |
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