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Dienstag, 9. August 2016
Wanderung um Oschitz im Land unter dem Jeschken
Während der Jeschkenkamm (Ještědský hřebet) zur Reichenberger Seite hin steil abfällt, geht er nach Westen hin sanft in die hügelige Landschaft des Jeschkenvorlandes (Podještědí) über. Inmitten dieses Hügellandes liegt die kleine Stadt Oschitz (Osečná) am Lauf des Polzen (Ploučnice). Von hier aus machen wir uns auf in Richtung Johannesthal (Janův Důl). Am Weg liegt die Jenschowitzer Mühle (Jenišovický mlýn) die noch bis 1960 in Betrieb war und vom Wasser des Polzen angetrieben wird. Nur wenige Meter hinter der Mühle finden wir auch schon die Quelle des besagten Baches. Tatsächlich gilt die Polzenquelle als eine der Ergiebigsten in ganz Europa, da sie auch in lang anhaltenden Trockenzeiten große Wassermengen liefert. Vom Volksmund werden auch einige Sagen über Irrlichter und Geister berichtet die hier wohnen sollen. Wir folgen nun dem Weg nach Johannesthal und weiter nach Swetla (Světlá pod Ještědem), dem Ort an dem die berühmte tschechische Autorin Karolína Světlá viele Jahre ihres Lebens verbrachte und der sie zu ihren Erzählungen über das Leben im Podještědí inspirierte. Im Ortsteil Oberpassek (Hoření Paseky) bieten sich schöne Aussichten über das Jeschkenvorland und das Rollhügelland (Ralská pahorkatina). Unterwegs streifen wir den Karolína-Světlá-Weg, der durch zahlreiche Hinweistafeln auf die Schauplätze der Romane aufmerksam macht.
Durch weite Felder wandern wir nun nach Kessel (Kotel) zu den tausendjährigen Linden. Das Alter der Älteren der beiden unter Naturschutz stehenden Linden wird auf ca. 900 Jahre geschätzt, die Jüngere hat immer hin 500 Jahre auf dem Buckel. Zu Empfehlen ist noch ein Abstecher zum Kesseler Kalvarienberg (Kotelský vrch) und zur Teufelsmauer (Čertova zeď). Auf den Feldern hinter Kessel fallen immer wieder hüfthohe Sträucher auf. Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass es sich um Johannisbeeren handelt, die hier offenbar großflächig angebaut werden. Schließlich geht es über Sabert (Zábrdí) zurück nach Oschitz, wo es sich lohnt noch einen Blick auf die Veitskirche und die Mariensäule am Marktplatz mit ihren prächtigen Statuengruppen zu werfen.
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