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Samstag, 3. August 2013

Felsbildnisse der Kunnersdorfer Schweiz




























In der Umgebung von Kunnersdorf (Kunratice) im Lausitzer Gebirge (Lužické hory) gibt es einige Besonderheiten und Merkwürdigkeiten. Neben den berühmten Felsen am Hohlstein (Dutý kámen) und dem Totenstein (Skála smrti) ist das Felsgebiet zwischen Kunnersdorf und Klein-Grün (Drnovec) weniger bekannt. Doch es lohnt sich allemal durch die felsigen Täler zu wandern, denn hier haben schon vor langer Zeit die Mitglieder des Gebirgsvereins für das nördlichste Böhmen gute Arbeit geleistet. Es waren die beiden Freunde Karl Beckert, welcher Lehrer in Kunnersdorf war und ebenso Obmann der Abteilung Kunnersdorf des Gebirgsvereins und Karl Bundesmann, k.u.k. Gendarmerie-Wachtmeister, die in der näheren Umgebung ihres Heimatortes viele Felsbildnisse schufen.
Auf ein solches trifft man, wenn man dem alten Weg von Klein-Grün nach Kunnersdorf folgt. Kurz hinter dem Hohlweg steht hier am Wegesrand eine Felsenkapelle. Diese wurde 1834 als Ersatz für die Kapelle in Kunnersdorf geschaffen, als diese durch die heutige Kirche ersetzt wurde. 100 Jahre später renovierten unsere zwei Freunde die Andachtsstätte und meißelten Säulen ein, sowie einen Schriftzug über dem Eingang. In den Felsen nebenan schlugen sie eine Bank ein, mit einem Hinweis auf den hiesigen Gebirgsverein.
Begibt man sich weiter auf dem alten Fahrweg, so eröffnet sich zunächst eine Lichtung, an deren Nordrand man eine weitere Felspartie erblickt. Hier findet man die sogenannte "Konradsruh" (Konradův odpočinek), ein Aussichtspunkt, der aber leider von hohen Bäumen verwachsen ist. Doch dafür gibt es auf dem benachbarten Felsen eine schöne Sicht auf Hochwald (Hvozd), Limberg (Jezevčí vrch) und Jeschken (Ještěd).
Unweit dieser Aussicht befindet sich die "Karlsruhe" (Karlův odpočinek). Eben so eine Bank wie an der Kapelle wurde hier in den Stein gehauen. Auf dem ovalen Emblem in ihrer Mitte steht geschrieben: "Zu Ehren unseres Herrn Obmanns Oberlehrer Karl Beckert, Gebirgsverein f.d.n.B. Abt. Kunnersdorf". Der Verdienst der beiden Freunde für ihren Ort und ihre Heimat ist groß und umso mehr schmerzt es zu wissen, dass auch diese beiden nicht von der Vertreibung verschont blieben und sie so ihre geliebte Heimat nie mehr wieder sahen.











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