Seiten

Mittwoch, 24. Juli 2013

Bulnheimscher Hof in Seifhennersdorf




























Wenn man heute durch die Städte und Dörfer der Oberlausitz geht, erinnert nichts mehr an das, was die Gegend im östlichsten Zipfel Sachsens über Jahrhunderte geprägt hat: die Textilindustrie. Die hohen Schornsteine der Fabriken sind längst verschwunden und mit ihnen der Reichtum, den das Leineweben den Städten brachte. Besonders Zittau, das man früher auch "Die Reiche" nannte, profitierte wie keine andere Stadt von der Textilherstellung. Während es zu Beginn allein den Städten vorbehalten war Webstühle aufzustellen, mussten diese es bald auch den Leuten auf den Dörfern erlauben, natürlich unter Abgabe einer Gebühr. Zur größten Blüte kam es aber ab 1666, als die Gebrüder Lange aus den Niederlanden nach Großschönau zurückkehrten und hier die Damastweberei einführten. Vom Reichtum den die Weberei brachte, profitierten aber zumeist die Verläger und Faktoren, die den Webern den Stoff für Hungerlöhne abkauften. Sie lebten in stattlichen Faktorenhäusern wie es sie noch heute, u.a. in Eibau und Seifhennersdorf zu sehen gibt. Auch der Bulnheimsche Hof direkt neben dem Karasekmuseum in Seifhennersdorf gehört zu diesen Prestigeobjekten der Faktoren, die mit ihrem Prunk und ihren reichen Verzierungen den einstigen Wohlstand der Unternehmer widerspiegeln.


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen