Das Rössel'sche Gehöft in Gröditz bei Weißenberg

Im kleinen Ort Gröditz bei Weißenberg steht ein besonderes Umgebindehaus. Das Rössel'sche Gehöft ist eines der letzten Umgebindehäuser mit Strohdachdeckung. Während es in der Entstehungszeit dieser Häuser üblich war die Dächer mit Stroh oder Reet zu decken, wurde es in der Zeit als die Eisenbahnverbindungen entstanden durch den nun leicht zu transportierenden Schiefer ersetzt. Das Haus entstand wahrscheinlich im 17. Jahrhundert und ist nur deshalb in seiner ursprünglichen Form erhalten, weil es bei einem Brand im Jahre 1758 verschont blieb. So repräsentiert das Haus heute die frühe Umgebindebauweise. Es ist ein typischer Langständerbau mit Kreuzstreben im Fachwerk, außerdem ist noch das Scheunengebäude mit erhalten.
Außer dem Rössel'schen Gehöft gibt es in Gröditz noch etwas zu bestaunen: das alte Schloss. Bereits im 9. Jahrhundert muss hier eine sorbische Wehranlage bestanden haben, die teilweise heute noch zu erkennen ist. Im 12. Jahrhundert wurde an dieser Stelle dann ein Rittergut errichtet, dass bis ins 20. Jahrhundert stets seine Besitzer wechselte. Nach der Enteignung der Eigentümer im Jahr 1945 und dem Ende der Nutzung als Tuberkulose-Heim in der DDR, verfiel das Schloss, bis 2006 der Großneffe der letzten Besitzerin Beat E. H. von Zenker zu Pommritz den Verein Pro Gröditz e.V. gründete. Seitdem wurde das Schloss und der Park restauriert. Ziel des Vereins ist es, sanften Tourismus in Gröditz zu etablieren und die Schlossanlage, sowie den Naturschutzpark Gröditzer Skala zu schützen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.