Ungefähr ein Kilometer östlich von Grottau (Hrádek nad Nisou) befindet sich die Burg Grafenstein (Grabštejn). Die Burg liegt auf einer Anhöhe über dem Ort Ketten (Chotyně), zu dem auch der Ort Grafenstein gehört, wo man heute der Großteil der Häuser verfallen ist.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut, wahrscheinlich vom Adelsgeschlecht der von Dohna, die hier bis weit ins 16. Jahrhundert herrschten. Danach wurde die Burg im Renaissancestil umgebaut. Während den Hussitenkriege und im 30jährigen Krieg war die Burg stark umkämpft. 1782 schließlich wurde Burg Grafenstein vom Adelsgeschlecht Clam-Gallas gekauft, welches zu dieser Zeit in Nordböhmen große Besitztümer hatte, unter anderem auch das Schloss Lämberg (Lemberk). Von ihnen wurde die Burg im Inneren renoviert. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Burg und ein Teil wurde als Kaserne genutzt. Auch heute noch befindet sich im Gebäude an der Straße ein Ausbildungslager der Polizei. Nach der Wende wurde das Schloss vom Staat restauriert und ist heute nationales Denkmal.
Es empfiehlt sich sehr eine Führung mit zu machen. Besonders sehenswert dabei ist die Kapelle der heiligen Barbara mit wunderschönen Deckenmalereien. Auch die Innenräume sollte man sich anschauen, um einen Einblick in die Lebensweise der früheren Herren Nordböhmens zu bekommen.
In den Fenstern im Burghof spiegelt sich wunderbar der Bergfried und die ehemaligen Wohnräume. Vom Bergfried hat man eine traumhafte Aussicht bis ins Zittauer Gebirge, zum Hochwald (Hvozd) und auf die Berge bei Pass (Horní Sedlo). Von hier aus blickt man Richtung Süden auch zum Jeschken (Ještěd) und bei guter Sicht nach Osten ins Isergebirge zur Tafelfichte (Smrk).
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